Vom 30. August bis 2. September 2024 fand in Bad Radkersburg der Ultratriathlon statt. Wieder einmal hatte ich das Vergnügen, meine Coachee Claudia Müller bei diesem herausfordernden Event zu begleiten – bereits zum vierten Mal. Jedes Jahr aufs Neue begeistert mich eine besondere Eigenschaft dieser Veranstaltung: die unglaubliche Gemeinschaft, die dort gelebt wird.
Wer bereits an einem Ultratriathlon teilgenommen hat, weiß, dass hier ein anderer Spirit herrscht als bei den klassischen Lauf- oder Triathlon-Events, die viele von uns kennen. Ich spreche aus Erfahrung – ich war schon bei unzähligen solcher Wettkämpfe dabei. Beim Ultratriathlon geht es nicht darum, GEGEN andere zu kämpfen, sondern FÜR sich selbst. Es ist eine ganz besondere Atmosphäre, in der sich die Teilnehmer gegenseitig unterstützen, egal ob es sich um Mitstreiter oder deren Betreuer handelt. Es ist, als wäre man Teil einer großen Familie, in der jeder für jeden da ist.
Das habe ich auch bei den herkömmlichen Laufveranstaltungen oft anders erlebt. Wenn jemand dort einen Krampf bekommt, zieht er sich meist still zurück, dehnt die schmerzende Stelle – und die anderen laufen einfach weiter. Vielleicht werfen einige einen kurzen Blick, aber wirklich helfen? Das kommt selten vor. Bei einem Ultratriathlon ist das anders. Hier bleibt jeder – und ich meine wirklich JEDER – stehen, um nachzusehen, was los ist und ob er oder sie irgendwie helfen kann.
Als Claudia und ich auf der Laufrunde unterwegs waren, passierte genau das: Claudia musste sich ins Gras legen, und ich lockerte ihre Muskeln. Die anderen Teilnehmer, die vorbeikamen, fragten ausnahmslos, ob sie helfen könnten. Dieser Moment war für mich ein Augenöffner. Er zeigte, wie schön unsere Welt sein könnte, wenn wir das Konkurrenzdenken ablegen und stattdessen die Hilfsbereitschaft wachsen lassen würden. Der Autor des Buches “Im Grunde gut” beschreibt diese Hilfsbereitschaft als unsere wahre Natur – eine Natur, die in solchen Momenten deutlich zum Vorschein kommt.
Aber warum dominiert trotzdem oft das Konkurrenzdenken statt Nächstenliebe? Es sind die Einflüsse von Politik, Wirtschaft, Medien und unserem Umfeld, die uns prägen. Doch Veranstaltungen wie der Ultratriathlon erinnern uns daran, dass es auch anders geht – und dass diese andere Art des Miteinanders eine Kraft hat, die weit über den Sport hinausgeht.