Arbeit oder Urlaub?
Für diejenigen, die mich kennen, ist klar: Ich arbeite hart und viel. Doch es gibt auch Menschen, die glauben, dass ich ständig Urlaub mache. Auf meinen Fotos lächle ich, schlafe in guten Hotels und bin oft in der Natur unterwegs. Also, was ist nun die Wahrheit?
Lass mich damit beginnen: Ich halte nichts von der Idee einer strikten Work-Life-Balance. Das Konzept klingt für mich, als müsste man entweder arbeiten oder leben. Ich hingegen tue beides – ich arbeite viel, und ich lebe dabei intensiv. Ja, ich arbeite hart, aber ich tue, was mir Spaß macht. Natürlich gibt es Aufgaben, die mir weniger Freude bereiten – Buchhaltung und das Beantworten der immer gleichen Fragen könnte ich gut und gerne auslassen. Aber auch vier Tage lang jemanden bei einem Ultratriathlon zu begleiten ist Arbeit, echte, harte Arbeit. Wer das nicht glaubt, sollte es selbst einmal ausprobieren – und bitte, urteilt erst danach. Aber ja, es macht auch Spaß – und ist das nicht großartig? Die eigentliche MindManagement-Arbeit beginnt für mich, wenn die Athletin müde wird, beginnt Pausen einzulegen oder wiederholt die Schuhe wechselt.
Als am 3. September ein Bekannter zu Besuch kam und fragte, wie es mir geht, erzählte ich ihm, dass ich gerade vier Tage unterwegs war – zum Arbeiten. Seine Reaktion: “Arbeiten? Du bist doch ständig im Urlaub.” Diese Wortwahl hat mich geärgert. Wäre es nicht schön, in einer Welt zu leben, in der er gesagt hätte: “Wow, was du leistest, ist beeindruckend – und toll, dass du dabei auch noch Spaß hast.” Das wäre wertschätzend gewesen. Ein solcher Umgang wäre für uns alle wünschenswert.
Um es klarzustellen: Arbeiten macht mir Freude, und ja, ich genieße es – aber es ist definitiv kein Urlaub!
Früher hätte ich ähnliche Antworten gegeben, wie mein Bekannter. Doch nach über 20 Jahren intensiver Arbeit an mir selbst sehe ich die Dinge heute anders. Ich habe Werte und nach denen leben ich.
Und du so?